22. Juli 2013

Instagram-Projekt "A nerdy life"


Social Media und ich… Auf Facebook könnten wir beide den Beziehungsstatus auf „es ist kompliziert“ stellen und alles wichtige wäre gesagt. Als kleiner Nerd der ich bin, interessiert mich die grosse weite Welt des Web 2.0 über alle massen und es gab Zeiten, da hatte ich auf meinen Android-Geräten alle möglichen Apps zu den verschiedenen Social-Media-Plattformen: Facebook, Twitter, Google+, Pinterest, Instagram, Tumblr, Foursquare und wie sie auch alle heissen. Mühsam versuchte ich auf allen Plattformen stetig aktuell und interessant zu sein. Doch zu welchem Preis und zu welchem Zweck?
 
Lange schon hat mich dieses Fieber schon verlassen. Schon lange nutze ich meine Zeit für andere (bessere) Hobbys. Twitter habe ich seit Monaten nicht mehr mit Hashtags gefüttert, im Nerd-Camp namens Google+ habe ich meine Zelte abgebrochen, Foursquare hat keine Ahnung mehr wo ich bin und auch hier im Blog ist es nun seit April letzten Jahres still. Einzig Facebook pflege ich mehr oder weniger regelmässig, dies wohl aber auch nur, weil dort die meisten Leute erreicht werden und es schon als Casual gilt. Aus meiner Sicht ist der Social-Media-Hype längst vorbei und steckt nun in der Midlife-Crisis...

Doch dies will ich hier nun nicht weiter Vertiefen. Grund für diesen Post ist der Wunsch, der sich bei mir in letzter Zeit wieder gebildet hat, trotz Zeitnot etwas regelmässig mit der Welt zu teilen. Gerne würde ich einen Gamer-Blog schreiben, gerne würde ich vielen Leuten interessante Fotos oder Filme zeigen… doch woher die Zeit nehmen wenn nicht stehlen? Ein Blog zu schreiben benötigt viel Zeit und Kreativität (jedenfalls um meinen Qualitätsansprüchen zu genügen), gute Fotos und/oder Filme zu machen benötigt viel Zeit und auch die Nachbearbeitung dauert lange, „Let’s play“-Videos gibt es praktisch zu jedem Game in guter Qualität. Was also könnte die Lösung für meine Suche sein. Ich weiss es nicht genau, doch ich wage nun mal ein kleines Experiment an dem ich euch teilhaben lasse und hoffe, es kommt an.

Ausgangspunkt für das Projekt ist mein Smartphone und das Portal „Instagram“… Ja, das ist das Teil mit den massiv übertriebenen Vintage-Filtern, mit dem die Hipster- und #YOLO-Generation ihre Mahlzeiten fotografiert und mit der ganzen Welt teilt… und nein, ich habe nicht vor das zu tun. Vom heutigen Tag an, werde ich täglich ein Bild aus meinem Leben posten. Täglich ein Bild, welches meinen Tag beschreibt, täglich ein Bild von dem Ort wo ich bin, täglich ein Bild von einem Gegenstand der hilfreich war, täglich ein Bild von irgendetwas. Sei es nun eine Computer-Maus, ein Fussballstadion, ein Schraubenzieher, mein Millionen-Lottogewinn in kleinen Scheinen oder ein Wassereis… täglich ein Bild aus meinem ganz normalen, teilweise nerdigen Leben. Ob dies nun Kunst, Philosophie oder total Verrückt ist (oder alles zusammen) ist mir egal, den für mich zählt der Wille und die Hoffnung das einige Leute Gefallen an diesem Projekt finden.

Ihr findet mich auf Instagram unter dem Benutzernamen „black_panther23“ oder direkt auf instagram.com/black_panther23  

 

8. April 2012

the black blog in Japan - Teil 13: Rückreise

Kaum zu glauben, aber das ist nun schon der letzte Teil der Spezialreihe aus Japan - und ja, ich weiss, dass ich bereits seit mehr als 3 Wochen zurück bin, jedoch habe ich einfach nicht die Zeit und die Motivation gefunden diesen letzten Abschnitt zu schreiben. Doch gehen wir nochmals gedanklich zurück nach Tokyo.
 
In aller herrgottsfrühe riss uns der Wecker aus den Träumen und zwang uns zum aufstehen. Bereits um 10.25 Uhr sollte unser Flugzeug vom japanischen Boden abheben und uns zurück in die Schweiz bringen. Bereits am Vortag hatten wir die Zugtickets bis zum Flughafen Narita gekauft, so wussten wir das um halb 8 Uhr der Narita-Express am Hauptbahnhof losfahren würde und uns somit rechtzeitig dort abliefern würde. Mit Sack und Pack gingen wir also nach dem Auschecken beim Hotel los und waren einige Minuten später bereits im Zug Richtung Hauptbahnhof. Dort gingen wir zügig zum Gleis, welches wir ab Vortag bereits entdeckt hatten. Und so waren wir bereits eine halbe Stunde zu früh dort und mussten zwei Züge fahren lassen, den die Reservation ist jeweils auf den Ticket aufgedruckten Zug gültig. So konnten wir bereit anfangen mit Münz vernichten, soll heissen die liebgewonnenen Getränkeautomaten wurden nochmals ausgiebig benützt.
 
Am Flughafen angekommen ging es bereits nach der ersten Rolltreppe durch die ersten Passkontrolle und danach 5 Stockwerke nach oben zur zweiten Kontrolle und dem obligaten Sicherheits-Check. Dieser überstand ich trotz zweimaliger Prüfung meines Rucksackes (ich hatte nur das Tablet rausgenommen aber das Netbook drin vergessen) sehr zügig und bald schon waren wir bei unserem Gate wo zu unserer Freude und Überraschung eine Swiss-Maschine auf uns wartete. Denn am Vortag, als wir das Web-Checkin benützten, wurden wir auf eine Seite von Lufthansa umgeleitet, und mit denen hatte ich noch nicht so tolle Erfahrungen gemacht. Das Beste am Web-Checkin vom Vortag war aber die Erkenntnis, dass der Flieger dieses Mal nicht ausgebucht war und wir so unsere Plätze noch tauschen konnten. Wir entschieden uns für die komplett hinterste Reihe, eine Drei-Sitz-Komposition zwischen den beiden WCs. So konnten wir die beiden Sitze aussen am Gang reservieren und liessen denjenigen in der Mitte frei, in der Hoffnung, dass dieser von niemandem mehr ausgewählt wird.
 
Nach letzten Einkäufen und kurzen Warten begann nun auch schon das Boarding. Und unsere Hoffnung nach einem freien Sitz wurde schliesslich auch bestätigt. Somit konnten wir uns auf einen etwas bequemeren Rückflug vorbereiten. Von den Flugbegleiterinnen erhielten wir sogar noch Schlafmasken und Oropax, da wir direkt neben den Toiletten sassen. Doch da dieser Flug auch mehrheitlich aus japanischen Reisenden bestand, sollte dies während den nächsten 12 Stunden kein Problem darstellen. Auch sonst gibt es nicht viel zu Berichten, den es war in etwa wie immer: Das Essen schmeckte teilweise gut und teilweise überhaupt nicht, das On-Bord-Entertaimentsystem war langsam und hatte sogar einen kompletten Absturz, die Sitze waren wieder zu eng und die Armlehne welche nicht komplett versenkbar ist nervte. Ich vertrieb mir die Zeit mit 2-3 Filmen auf meinem Tablet (die Bildschirme des Entertaimendsystem sind mir ein Graus) und hörte einige PCG-Podcasts auf meinem iPod.
 
Viele, viele Stunden später setzte unser Flugzeug in Zürich auf und beendete somit endgültig unsere Reise nach Japan. Doch eines ist ganz sicher: Dies war nicht das letzte Mal, dass ich in diesem Land war.

 

5. April 2012

the black blog in Japan Teil 12 - Tag 9: Kamakura


Kamakura, ein kleines Küstenstädtchen ca. 50 Kilometer südwestlich von Tokyo, war das heutige Ziel für uns. Aus der grellen und riesigen Grossstadt ging es am Vormittag mit dem Zug in das ca. 175‘000 Seelen-Kaff, welches vor allem durch seine vielen buddhistischen Tempel und shintoistischen Schreine bekannt ist. Am Schalter der JR-Line beim Bahnhof Suidobashi, ganz in der Nähe unseres Hotels, konnten wir für umgerechnet ca. 18 Franke gleich das Ticket direkt bis nach Kamakura erstehen. Da wir aber nicht 100% aufgepasst hatten wie wir nun umsteigen mussten dass alles richtig kommt, gab es eine kleine Irrfahrt, wobei wir 2 Stationen zu weit mit der ersten Linie gefahren sind. Doch das war kein Problem und kurz darauf sassen wir dann auch schon im Zug, der den Hauptbahnhof Tokyo Richtung Yokohama verliess. Eigentlich ist das Bahnfahren in Japan ja sehr leicht, man muss aber einfach zwischen den einzelnen Linien und den verschiedenen Gesellschaften zu unterscheiden wissen. 


Am Ziel angekommen gingen wir erst einmal den Touristenströmen aus dem Weg und gingen einen eher ungewöhnlichen, dafür interessanten Weg zu unserer ersten Station. Hinter dem Bahnhof ging es nach sehr kurzer Zeit von Geschäfts- zu Wohnhäusern über und so fanden wir uns bald mitten im Alltag der „Landbevölkerung“ von Japan wieder. Selbst hier sind die Häuser nicht viel grösser als in der Stadt, den der Japaner ist sich gewohnt auf engen Raum zu wohnen, jedoch hat man ausserhalb der Stadt eher die Möglichkeit einen schönen Garten anzulegen, was die meisten auch tun. So gingen wir durch die Strassen bis wir auf einen Wegweiser trafen, der uns nun auch die richtige Richtung zum Kōtoku-in wies. 


Wegweiser wie man sie überall in Kamakura findet
Dort angekommen, waren wir nun wieder mitten in den Touristen, was bei der Bekanntheit dieses Tempels nicht weiter erstaunt. Den das Wahrzeichen dieses Buddhistischen Pilgerortes ist sogleich auch das bekannteste Motiv von Kamakura: Der Grossen Buddha, eine der bedeutendsten Darstellungen des Buddha Amitabha. Diese Figur ist die zweitgrösste Buddha-Statue des Landes nach derjenigen in Nara und die grösste unter freien Himmel in Japan. Für einen Eintritt von 200 Yen kann man das kleine Gebiet rund um die Statue betreten, welches mit ein paar schönen Kirschbäumen und Souvenirläden aufgewertet wird. Zudem findet man an der Wand im Gebäude rechts der Statue die Schuhe des Buddha, welche nochmal die Grösse der Figur sehr gut darstellt. Bezahlt man zusätzlich noch 20 Yen (also ca. 20 Rappen) kann man auch in das Innere der Figur uns aus dem Fenster auf dem Rücken hinausschauen. Nachdem wir unsere Fotos geschossen hatten, gingen wir jedoch weiter, zu der nächsten Station.
Grosser Buddha
Schuhe des grossen Buddha
Einige hundert Meter weiter fanden wir den Tempel Hase-dera, der mit einigen schönen Ecken sofort zu gefallen wusste. Neben einer riesigen Kannon-Figur, findet man auf dem Gelände viele verstreute Statuen und Götzenbilder sowie die unterschiedlichsten Blumen und Bäume, die mehr oder weniger alle nun am Blühen waren. Das Wetter hatte es heute sehr gut mit uns gemeint und über Japan ging eine warme Sonne auf und schenkte uns den ersten richtigen Frühlingstag des Jahres, so dass ich mir fast meine kurzen Hosen wünschte, welche im Koffer auf mich warteten. Da der Tempel auf einem Hügel liegt, ging es kurz nach dem Eingang auch schon mittels diverser Treppen nach oben. Auf dem grossen Plateau mit dem Hauptgebäude machten wir Rast und genossen das wunderbare Wetter. Die Kannon-Figur durfte natürlich wiedermal nicht fotografiert werden, doch ich kann euch berichten, dass diese ziemlich eindrücklich geschnitzt wurde. Bevor wir das Gebiet Richtung Bahnhof Hase verliessen, entdeckten wir sogar noch eine Hölle, welche über und über mit Götzenbilder verziert war. Leider mussten wir in der Hälfte kehrt machen, denn ein sehr, sehr niedriger Durchgang war definitiv nicht für uns Europäer konzipiert.


Am Bahnhof Hase kauften wir nun die Tickets zurück nach Kamakura, wo wir noch einen kleinen Einkaufsbummel anhängten, damit unsere liebsten zuhause auch was aus Japan bekommen. Und wir suchten uns noch einen Supermarkt, den die Mittagszeit war auch längst und ungenutzt vorbei. Leider war unsere Menu-Wahl dieses Mal nicht wirklich grandios, denn beide kauften eine Schachtel mit Fleisch. Diese sahen wie frittierte Poulet-Minifilet, welche wir bereits in Kyoto gegessen haben aus, doch in Tat und Wahrheit handelte es sich um Knorpelstücke, die eigentlich vom Aroma her gut waren aber für uns so nicht essbar. Ich hatte zum Glück noch Heringe gekauft, doch um einen Neukauf kamen wir trotzdem nicht herum. 


Nach einer weiteren ca. 60 Minütigen Zugfahrt zurück nach Tokyo passierte uns schon wieder das Missgeschick, dass wir anstatt eines Bummlers einen Schnellzug erwischten und plötzlich in Shinjuku anstatt in Suidobashi landeten. Doch das ist natürlich noch kein Grund zur Panik und nach dem Umsteigen waren wir kurz darauf wieder auf dem richtigen Weg. Ein Vorteil des Ticketsystems von Japan. Den in Japan ist die Ticketkontrolle nicht im Zug sondern jeweils an den Bahnhöfen. Der Zutritt zu den Gleise ist ohne gültiges Ticket nicht möglich, den wie bei einer U-Bahn muss das Ticket bei einer Schranke (oder einem Angestellten) für gültig Befunden werden und am Aussteigebahnhof passiert das Ganze noch einmal. Natürlich haben die meisten eine RFID-Karte, auf welcher das Jahres- oder Monatsabonnement gespeichert ist, so dass die Inhaber nur ihr Portemonnaie an die Schranke halten müssen. Sehr praktisch und so wird auch der Kontrolleur im Zug gespart, ausser bei den Shinkansen oder sonstigen landesweiten Schnellzügen. Am Bahnhof konnten wir auch gleich die Tickets für den Narita-Express kaufen, den wir ja morgen wieder benützen mussten. Nach 20 Minuten Anstehen in der Schlange, wurden wir zufälligerweise wieder vom Gleichen Herren bedient, der uns am Vormittag die Tickets verkauft hatte. Dieser suchte für uns alle nötigen Infos raus und übergab und danach die Tickets.


Wieder in der Nähe des Hotels ging ich noch auf die Suche nach einer Tasche oder Rucksack, den ich hatte berechtigte Befürchtungen, dass mit allen Souvenirs und sonstigen Einkäufen sowohl der Koffer wie auch das Gewichtslimit des Koffers gesprengt würden. Da wir in der Nähe einer Sportstätte waren, lag die Vermutung nahe, dass auch ein Sportgeschäft zu finden sei, was auch der Fall war. Doch in diesem gab es genau 3 Modele, jedes von Nike und nicht unter 6‘900 Yen. So verliessen wir den Laden schnell wieder und gingen eher aus Neugierde den als Hoffnung in den paar Meter weiter entfernten Kampfsportladen. Dieser bot für jede erdenkliche japanische Kampfsport die passende Ausrüstung, vom Bambusstab oder –schwert, über die Übungspanzer und die jeweiligen Stoffen für Anzüge und Gürtel wie auch richtige Katanas. Und unter dem ganzen Eindrücklichen Verkaufsgegenständen wurde ich auch endlich fündig, einen „Seesack“ für nur 1‘300 Yen war die Lösung meiner Problem und sofort gekauft. Zurück im Hotel begann dann sogleich das (Um-)Packen, den Morgen geht es früh raus. Um 7.30 Uhr fährt unser Narita-Express ab dem Bahnhof Tokyo Richtung Flughafen, und dort werden wir mit Wehmut den Japanischen Boden verlassen und in die Schweiz zurückfliegen. 


Weitere Bilder von heute: 














4. April 2012

the black blog in Japan Teil 11 - Tag 8: Tokyo


Heute statteten wir dem wohl bekanntesten japanischen Filmstar aller Zeiten einen Besuch ab: Godzilla. Nachdem wir das Hotel verlassen hatte und mit der U-Bahn bis in den Stadtteil Ginza gefahren waren, suchten wir dort zuallererst den Hibiya-Park auf, da gemäss unseren Informationen das Monster dort hausen soll. Dieser kleine Park neben dem Kaiserlichen Anwesen ist vor allem für seine Blumen und die Konzertbühne bekannt. Und wir hatten sogar Glück, dass ein Orchester gerade eine Soundprobe hatte. Da wir Godzilla aber nicht finden konnten, fragten wir bei der Parkaufsicht nach, die uns danach sehr ausführlich und mehrmals den Weg auf diversen Karten zeigten. Das ist Dienstleistung! So stellte sich heraus, dass wir am falschen Ort gesucht haben und gingen zum beschriebenen Platz. Und hier, zwischen einer Nudelbar und einem Geschäftshaus stand nun der Star aus insgesamt 28 japanischen Filmen, der Zerstörter und Beschützer von Tokyo, leider nicht ganz in Lebensgrösse. 
Godzilla-Statue
Danach gingen wir weiter bis ans Tor des Kaiserpalastes. Denn dieser ist für die Bevölkerung jeweils nur am 2. Januar (Neujahr) und am Kaisergeburtstag am 23. Dezember geöffnet. So konnten wir nur bis zur Nijubashi-Brücke beim Haupttor gehen und mussten danach das Gelände wieder verlassen. Vorher sahen wir uns aber noch die Statue des Volkshelden Kusunoki Masashige an, der im 13. Jahrhundert gegen das Shogunat kämpfte und mit 42 Jahren Seppuku, den ritualisierte Selbstmord, verübte. Diese Statue steht im noch frei zugänglichen Teil des kaiserlichen Gartens und ist relativ eindrucksvoll dargestellt.
Kusunoki Masashige
Für uns ging es jedoch weiter Richtung des Stadtbezirks Minato, mussten uns den Weg aber schwer erkämpfen. Direkt beim Ausgang des Kaiserparks fanden wir eine U-Bahnstation und freuten uns über die kurze Distanz, bis wir den Hinweis sahen, dass das Gleis für die von uns benötigte U-Bahnlinie erst in 400 Metern kommt. Dies passierte uns heute noch des Öfteren. Häufig sind die unterirdischen Stationen sehr weitläufig, dienen aber dadurch auch als Zugang zu mehreren Linien und somit zu einem gut Verzweigten Nahverkehrsnetz. Als wir nach kurzer Fahrt dann in Minato ankamen, war unser Ziel schon gut zu sehen, denn wir wollten zum Tokyo Tower. Dieser Aussichtsturm ist eine kleinere Version des Eiffelturms in Paris, den wie wir vor allem durch die Französischen Bäckereien feststellen durften, sind die Japaner den Franzosen sehr freundlich gesinnt. Doch auf dem Weg zum Turm machte ich noch eine nette Entdeckung eines Italienischen Restaurants, welches wohl einem Fussballfan gehört, denn bereits im Schaufenster hingen diverse Schals des SSC Napoli. 


Der Tokyo Tower selber ist nüchtern betrachtet nicht so speziell wie man zu hoffen glaubte. Dies wohl vor allem dadurch, dass wir nur auf die normale Aussichtsplattform auf 150 Metern Höhe gehen konnten. Für die zweite Plattform in 250 Meter war eine Wartezeit von 65 Minuten angegeben, was wir uns dann doch nicht antun wollten. So umrundeten wir einmal die Plattform, sahen im Dunst den ca. 100 km entfernten Mt. Fuji, den bekannteste Berg resp. Vulkan in Japan und Sujet vieler Bilder und Fotos und für die Japaner von grosser Bedeutung. Wie leider bereits vor 4 Jahren war es uns wieder nicht vergönnt die imposante Erhebung in seiner ganzen Pracht zu sehen. So vergnügten wir uns halt noch mit den Lookdown-Windows, bei denen man den Grund unter den Füssen sehen konnte. 
Tokyo Tower
Nun packte uns aber der Hunger und so zog es uns in ein Restaurant, welches nicht weit des Turmes auf uns wartete und bei mir immer wieder auf dem Reiseplan steht. Als wir dem vom Polizisten beschriebenen Weg folgten und um die Ecke bogen, stand es da, verziert mit einer riesigen Gitarre und King Kong an der Fassade und den drei Worten die ich gerne sehe: Hard Rock Cafe! Wir genossen das Essen und das Trinken in vollen Zügen und wurden sogar noch von einem Gast gefragt, woher wir kommen, da ich bereits ein HRC-Shirt trug. Das Lokal selber ist in einem kleineren Haus im 1. Stock untergebracht und sehr stilvoll, eines der schöneren Hard Rock Cafes das ich bisher gesehen habe (Madrid ist hier immer noch Tabellenletzter). Der RockShop ist ausgelagert in einem eigenen Häuschen, und nach dem Essen deckten wir uns mit T-Shirts und sonstigen Merchandising zu (ich erhielt sogar ein Gratis-Frauen-Shirt, mal schauen wer das geschenkt bekommt). Somit war ein weiterer Must-See-Punkt abgehackt und es ging weiter nach Shibuya. Doch bis wir dort ankamen, mussten wir 2mal umsteigen und aus irgendeinem Grund mussten wir beide Male unsere vorher direkt gelösten Tickets immer umtauschen, was wir bis jetzt noch nicht ganz begriffen haben wieso. 


Hard Rock Cafe in Tokyo
Shibuya ist einer der bekanntesten der 23 Stadtbezirke Tokyos. Hier findet man die meisten Geschäfte inkl. des grössten Einkaufszentrums der Stadt, das Shibuya 109. Dieses Einkaufszentrum ist das lauteste was ich je gehört hatte, jedes einzelne Geschäft lässt Techno und Eurodance bei maximaler Lautstärke laufen und versucht so die Kunden anzulocken. Dies haben wir 4 Jahren besucht und waren total perplex wieder rausgekommen. Zudem ist direkt vor dem Bahnhof die berühmte grosse Strassenkreuzung, welche auch im Film „The Fast & Furious: Tokyo Drift“ mehrmals vorkommt und bei der Grünphase für Fussgänger von hunderten Leuten überquert wird. Zudem steht dort das bekannte Gebäude mit dem in der Fassade integrierten Bildschirm. Dieses Gebäude war auch unser Ziel, denn letztes Mal entdeckten wir dort neben dem Starbucks einen CD-Laden, wo wir uns auch heute mit Musik eindecken wollten. Dies gelang vor allem mir fast zu gut, den am Ende verliess ich das Geschäft 26‘669 Yen ärmer und 11 CDs reicher wieder. Natürlich kaufte ich nur Tonträger, welche man in der Schweiz nicht oder nur schwer erhält, somit war die Masse gerechtfertigt. Apropos Musik: Zufällig sahen wir auf unserem Streifzug durch Shibuya noch auf die Band „Jedward“, die irischen Zwillinge mit der Turmfrisur, welche dieses Jahr in Baku am Eurovision Song Contest auftreten werden. Diese kämmen uns auf dem Gehweg total unverhofft entgegen. Und irgendwie passten sie perfekt nach Japan resp. Shibuya, den ihr Style ist genauso abgedreht wie alle hier.


Die grosse Kreuzung in Shibuya
Der heutige Tag endete dann mit einem Kaffe und danach mit einem kleinen Nachtessen auf dem Zimmer, den der Tag war lang und anstrengend. Obwohl wir nicht die Hälfte dessen, was an den von uns besuchten Orten sehenswert wäre, gesehen haben, war der Tag doch sehr gut ausgefüllt. Tokyo ist eine unglaubliche Stadt, welche unzähliges zu bieten hat und niemals langweilig werden kann. Möchte man diese Weltmetropole wirklich kennen- und begreifen lernen, so müsste man sich hier wohl mehrere Monate aufhalten. Was ich irgendwann in meinem Leben gerne tun würde…


Hier noch weiter Fotos des Tages:














3. April 2012

the black blog in Japan Teil 10 - Tag 7: Akihabara


Bevor ihr diesen Bericht lest muss ich vorneweckschicken, dass das dieser eine sehr kurzer Eintrag mit wenig Fotos ist. Dafür gibt es 3 Gründe: 1. Waren wir wie bereits im Bericht vorher geschrieben bis am Mittag im Park Hyatt und hatten somit nur noch den Nachmittag, an welchem wir erst noch zum neuen Hotel kommen mussten. 2. Besuchten wir danach den Stadtteil Akihabara, und das meiste was dort interessant zu Fotografieren wäre darf man nicht ablichten. Und schliesslich 3. Verfinsterte sich im Verlaufe des Nachmittags der Himmel immer mehr und auf einmal öffneten sich die Himmelsschleusen wie ich dies schon lange nicht mehr erlebt habe. 


Doch beginnen wir dort, wo wir zuletzt aufgehört haben; am Bahnhof Shinjuku. Von dort aus ging es heute Mittag mit der Bahn zu unserem neuen Hotel. Da unser Rail-Pass seit heute nicht mehr gültig ist, mussten wir zunächst die Tickets besorgen. Dies ist ziemlich einfach, denn an jedem Bahnhof hat es viele Ticketautomaten und darüber riesige Tafeln mit sämtlichen möglichen Haltestellen aller Linien und den jeweiligen Preis ab der aktuellen Haltestelle bis dorthin. Wir mussten 1-mal umsteigen bis wir am Bahnhof Suidobashi ankamen, in deren Nähe sich unser letztes Hotel befindet. In dieser Gegend steht auch der Tokyo Dome, ein Baseballstadion. 


Das Hotel erreichten wir sehr schnell, da ausnahmsweise alles sehr gut ausgeschildert ist. Am Empfang wurden wir bereits erwartet und wir erhielten sogar ein Spezialangebot: Für ca. 30 Franken (also die Hälfte als sonst) pro Nacht können wir ein Zimmerupgrade haben, also ein grösseres Zimmer mit grösseren Betten. Dieses Angebot nahmen wir dann dankend an und so erhielten wir unsere Schlüssel für das Zimmer im 7. Stock. Dieses Zimmer ist sehr schön eingerichtet. Alles in einem schlichten Braun-Ton gehalten, es gibt einen kleinen Vorraum, ein abgetrenntes Bad, schöne indirekte Beleuchtung und ein grosses Fenster, dass an den Seiten mit klassischen Papierwänden abgedeckt ist. So gesehen ist dieses Zimmer vom Konzept her das schönste der ganzen Reise und wir fühlten uns sofort sehr wohl. 


Unser Hotelzimmer im Niwa Hotel Tokyo
Nach dem Einrichten und einem Kaffe in der nahe gelegenen Starbucks-Filiale unternahmen wir nun den geplanten Tagesausflug nach Akihabara. Die „Electronic Town“, welche 2 Zugstationen von unserem Hotel entfernt liegt ist gemäss dem Reiseführer die Heimat der Nerds, und was ich dort zu sehen bekam war wirklich schier unglaublich. Der ganzen Strasse entlang findet man duzenden verschiedener Elektronikgeschäfte, Spielhallen und Mangashops. Auf der Strasse stehen Verkäufer und Ausrufer, die einem in ihr Geschäft locken wollen. Zudem sieht man viele junge Frauen, meist schön Verkleidet als Maid oder ähnlichem, die Flyer für Ihre Maid-Cafes verteilen. Diese Cafes sind darauf ausgelegt, dem Besucher das Gefühl von zuhause zu vermitteln, zudem sind die Frauen dort wiederum so verkleidet wie man sich das wünscht. Offen sieht man das natürlich nicht und wir waren auch in keinem, doch vieles kann man auch erahnen oder nachlesen. 
Ganz allgemein ist das Thema Sexualität und ähnliches in Japan ein komisches Thema. Grundsätzlich ist die Mentalität sehr verschlossen und diskret, andererseits sind vor allem Mangas (und die erwachsene Version, die Hentais) sehr freizügig und spielen gerne mit den sexuellen Reizen. Wer kennt sie nicht, die Bildern von Manga-Mädchen, bei denen die Bildperspektive absichtlich so gewählt ist, dass man ihnen unter den Rock sehen kann. Ich war heute z.B. in einem Mangashop, welcher sich über 8 Stockwerke ausbreitete, von denen gemäss dem Schild am Eingang die drei obersten Stockwerke mit Erwachseneninhalten beschäftigten und somit von unter 18-jährigen nicht betreten werden durften. Doch bereits im Erdgeschoss traf ich auf etliche Bücher und Magazine, welche wohl in der Schweiz hinter einem schwarzen Vorhang liegen würden. Was ich in diesem Shop alles zu sehen bekam war interessant und deftig und ich überlasse es mal den Lesern ihre Fantasie spielen zu lassen…


Ein kleiner Teil der Electronic Town in Akihabara
Ganz allgemein ist zum Thema Manga noch vieles zu sagen, was jeden Rahmen sprengen würde. Was bei uns leider eine Nischenerscheinung ist, gehört hier zu nationalen Kulturgut. Jeder Japaner, ob alt oder jung, ob männlich oder weiblich, ob reich oder arm, jeder liest Mangas. Dies natürlich auch dank der riesigen Themenauswahl, die so gesehen jeden Bereich der nur irgendwie möglich ist abdecken. In jedem Kiosk und Supermarkt gibt es Mangas in Form von Büchern, Magazinen und ähnlichem zu kaufen und überall sieht man die Leute ihre Bildergeschichten lesen. Vor allem in der U-Bahn stecken viele Ihre Nasen in die Bücher (die aus unserer Sicht von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen werden) und selbst Mangas mit anrüchigem Inhalt werden dort offen konsumiert. Mangas sind für augenscheinlich jeden Japaner normal, während bei uns schon normale Comic- und Cartoon-Fans teilweise komisch angeschaut werden. Es wäre zu wünschen, dass die europäische Gesellschaft in dieser Beziehung sich bald weiterentwickelt und genau so offen wird wie hier. 


Bereits als wir in Akihabara ankamen, fielen die ersten Tropfen vom Himmel, doch wir dachten uns dabei nicht viel und gingen somit sorgenfrei Richtung Electronic Town. Doch von Minute zu Minute wurde das Wetter immer schlechter. Als wir nach ca. 2 Stunden beschlossen, dass das Wetter doch zu schlecht ist um noch länger draussen zu sein und wir somit zurück zum Hotel wollten, giesset es nun wie aus Kübeln und eine sehr starker Wind blies durch die Häuserschluchten. Innert Sekunden war man bis auf die Haut tropfnass und so freuten wir uns, all wir endlich im Hotelzimmer die nassen Kleider zum trocknen aufhängen konnten. Später am Abend ging es noch in das Restaurant im Hotel, wo wir wieder ein vorzügliches wen auch relativ westliches Abendessen genossen. Den eigentlichen Plan mit dem Restaurant vorne beim Bahnhof welches uns bereits bei der Ankunft ins Auge stach liessen wir aufgrund des Wetters fallen. Das wird aber noch nachgeholt. 

the black blog in Japan Teil 9 - Tag 6: Anreise Tokyo und Park Hyatt


Riesige leere Hotelhallen, kein Geräusch verrät, ob hier irgendwo Menschen sind. Wenn man nach jeder Ecke erwartet Zwillinge zu sehen, die einem auffordern mit einem zu Spielen oder wenn ein kleiner Junge auf einem Dreirad daher geradelt käme, wäre das Shinning-Gefühl perfekt. So in etwa erging es uns an diesem Montagmorgen, als wir auf der Suche nach dem Frühstücksraum im zweiten Stock waren. Zu der Zimmerverlängerung, welche wir beantragt haben, haben wir auch einen Frühstückpass erhalten, um am letzten Morgen doch noch mal das Buffet zu sehen. Doch bis wir den riesigen Raum voller Leute gefunden hatten, vergingen schon mal 5 Minuten und Hilfe war auch nicht in Sicht. 


Später, nach dem Check-Out sassen wir noch in der Lobby und surften kurz im Internet, bevor wir um 10.45 den Shuttle-Bus Richtung Bahnhof nehmen wollten. Dummerweise hatten wir nicht bedacht, was wir wohl nicht die einzigen sein werden und so war der 25er-Bus bereits voll und wir nicht die einzigen die draussen bleiben mussten. Da der nächste Bus erst 30 Minuten später fuhr, ging es halt mit dem Taxi zum Bahnhof. Dort wollte ich unbedingt noch den Bahnhof selber kurz besichtigen, da dieser als einer der modernsten der Welt gilt, was ich hiermit bestätigen kann. Eindrücklich ist vor allem die Treppe in den Oberen Stockwerken. Wie zu lesen ist, werden regelmässig Konzerte dort gespielt, so dass die Zuschauer auf der Treppe einen guten Blick auf die Bühne haben. Diese Steht am Fuss der Treppe fest installiert. Neben der Treppe verläuft auch eine Rolltreppe, mit der man ca. 2 bis 3 Minuten hat, bis man ganz oben ist. 
Grosse Treppe im Bahnhof Kyoto
Nachdem dies nun auch erledigt war, reservierten wir uns die Plätze für den Shinkansen Richtung Tokyo. Da die Fahrt knapp 3 Stunden dauerte, deckten wir uns beim Bäcker mit Essen ein. Im Zug selber bemerkend wir, dass unsere Reservierten Plätze nicht in einem GreenCar (1. Klasse) sonder in einem normalen Wagen war. So wechselten wir nach der Abfahrt in den 4 Wägen weiter hinten liegendes GreenCar und fuhren bis Tokyo. Am Hauptbahnhof ging es weiter mit einer Regional-Linie bis zum Bahnhof Shinjuku, welcher im Westen der Stadt im Verwaltungsbezirk liegt. Hier steht neben dem Verwaltungsgebäude auch der Shinjuku-Tower, das zweithöchste Gebäude des Bezirks, welches in den obersten Stockwerken unser nächstes Hotel beheimatet: Das Park Hyatt Tokyo.


Edel bis ins Detail
Nach einem kleinen Marsch zum Gebäude, dass man sofort sieht wenn der Bahnhof verlassen wird, standen wir in der riesigen Eingangshalle und suchten erst einmal den Lift zum Hotel, denn der Empfangsbereich befindet sich im untersten Stockwerk  des Hotels, was immerhin im 41. Stock ist. Nach einigem hin und her fanden wird den richtigen Eingang und ab diesem Zeitpunkt wurden wir geleitet. Überall wurden wir vom Personal auf sehr freundliche und diskrete weise begrüsst und weitergeleitet. Im 41. Stock angekommen, wurden wir durch den Frühstücksbereit, das eine Restaurant und die Bibliothek geleitet und zudem wurde gleich alles erklärt. An der Rezeption wurden wir ca. 10 Minuten betreut und unsere Wünsche aufgenommen. Zusätzlich zur Übernachtung erkauften wir uns noch ein Frühstück und den Zugang zum Pool inkl. Spa-Bereich für umgerechnet ca. 50 Franken pro Person. Danach ging es, natürlich begleitet weiter in den 48. Stock, wo wir unser riesiges Zimmer vorfanden. Hier wurde deutlich, dass dies wirklich der gewünschte und erhoffte Luxus ist, den es gab zwei riesige Betten, einen gigantischen LCD-TV, einen kleineren TV im Bad welches über eine Badewanne und eine separate Dusche sowie ein abgetrenntes WC verfügt, diverse Möbelchen, einen Schreibtisch, eine Mini-Bar mit allem was dort drin an Luxus stehen kann (Champagner, Whiskey, Wodka) und dazu eine Box mit Eis. Im TV lief eine Waldsimulation mit beruhigenden Geräuschen doch das wirklich eindrücklichste war trotzdem die grandiose Aussicht. Wir hatten riesiges Glück, dass unsere Fenster in eine Richtung ohne Hochhäuser zeigten, so dass wir den ungetrübten Blick über die Stadt geniessen konnten. Sogar den Tokyo-Tower konnten wir von unserem Zimmer aus sehen.
Shinjuku-Tower von aussen
Nachdem wir uns erst einmal eingerichtet und sattgesehen hatten, ging es Mit Badehose und Bademantel in den 45. Stock, wo wir unsere Zimmerschlüssel abgeben konnten und dann wieder mit dem Lift 2 Stockwerke nach oben zum Indoor-Pool geleitet wurden. Dieser befindet sich im obersten Stockwerk des 2. Turms (Der Shinjuku-Tower besteht aus drei zusammenhängenden aber unterschiedlich hohen Türmen) und bei den Liegestühlen hat man eine riesige Fensterfront mit einem Atemberaubenden Panorama. Wie Bill Murray im Film „Lost in Translation“ hatten wir den Pool praktisch für uns allein, resp. nach einiger Zeit war ich der einzige Gast beim Pool und das ganze 20-Meter-Becken für mich alleine. Wenn man den Film kennt, dann ist das Gefühl im Pool irgendwie grossartig und man fühlt sich wie der König der Welt. Und dann tritt man ans Fester und blickt über diese 35-Milionen-Metropole und kommt sich wirklich klein vor.  Links und rechts des Pools gib es auch noch diverse Fitness-Geräte, die jedoch alle auch auf den Ausblick auf jeweils ihren Seiten ausgerichtet sind. Am Pool selber wurde uns noch eine Flasche Wasser und eine Badekappe gereicht. Nachdem es nun ein gedunkelt hatte, begab ich mich wieder aufs Zimmer wo wir uns für das Nachtessen im New York Grill bereit machten. 


Dieses Restaurant liegt im höchsten Turm ganz oben im 52. Stockwerk und ist absolute Highclass. Wir erhielten einen Tisch inmitten des Raumes, der eine schummrige-edle Atmosphäre ausstrahlte. Selten kam mich mir so underdresst vor wie in diesem Restaurant, denn um uns sassen nur Leute im Anzug und Kleid, während ich mit einer Jeans und T-Shirt doch eher schlicht angezogen war. Die Speisekarte war angenehm kompakt und bot neben Vorspeisen, Grill, Geflügel und Beilagen sonst wenig an. Die Preise jedoch waren schon gewöhnungsbedürftig. Das teuerste was ich gefunden habe war eine Portion Kobe-Rind (ohne Beilagen) für 16‘000 Yen. Wir bestellten und zur Vorspeise einen Cesar Salat resp. eine Spargelsuppe mit Kokosnuss, zum Hauptgang gab es Ente für mich und Hühnchen für meine Kollegin, jeweils mit Kartoffelstock (und Knoblauch-Chips) als Side-Order und zum Abschluss einen Kaffe. Das Essen war definitiv jeden Yen wert, denn es schmeckte ausgezeichnet und war mehr als angemessen. Danach ging es noch in die ebenfalls aus dem Film bekannte Bar gleich nebenan, wo wir uns einen „Brooklyn Bridge“-Drink zum Abschluss des Abends gönnten. Zurück im Zimmer genossen wir nochmals die Aussicht, diesmal bei Nacht und gingen danach schlafen. 
Aussicht aus unserem Zimmer bei Nacht
Am Morgen ging der Wecker dann um 9.30 Uhr und ca. eine halbe Stunde später sassen wir im 41. Stock des zweiten Gebäudes im Frühstücksrestaurant und genossen das Buffet. Dieses war sehr Westlich ausgelegt, schmeckte aber fantastisch. Wir hatten zudem Glück, wieder einen Fensterplatz erhalten zu haben. Diesmal waren aber nicht wir diejenigen, die unpassend gekleidet waren, denn am Nebentisch sassen 3 Personen (wahrscheinlich steinreich geboren) in Flip-Flops, hochgekrempelten T-Shirt und kurzen Hosen. Wenn sie versuchten Casual auszusehen, haben sie das definitiv vergeigt, denn das war eher Ballermann. 


Um 12 Uhr ging es dann leider schon zum Check-Out, welcher wieder sehr stielvoll abgewickelt wurde, während uns die Koffern abgenommen wurden. Wir waren aber schneller die 40 Stockwerke runter als unser Gepäck, so dass die Angestellten unten am Eingang wohl ein schlechtes Gewissen hatten und uns anstatt ein Taxi zu rufen, gleich den Hoteleigenen Chauffeur mit der BMW-Limousine zur Verfügung stellten, so dass wir als regelrechte VIP zum Bahnhof Shinjuku transportiert wurden. 


Da es sehr unhöflich gewesen wäre, die diversen Ort zu fotographieren (was einige nicht abhielt, wir aber nicht so sind), habe ich nur noch ein paar Fotos aus dem Zimmer nebst denen aus dem Bahnhof Kyoto: 

















2. April 2012

the black blog in Japan Teil 8 - Tag 5: Kyōto

Der Sonntagmorgen begann wieder mit einem kleinen aber feinen Frühstück auf dem Hotelzimmer. Bereits am Vortag haben wir unser heutiges Programm grösstenteils durchgesprochen, so dass wir wussten, dass der erste Halt an diesem Tag beim Kiyomizu-Tempel im Nordosten der Stadt war. Da wir uns Zeit und Weg ersparen wollten, liessen wir uns mit dem Taxi hinfahren. Das Taxifahren in Japan ist nicht sehr teuer, so dass man sich diesen Luxus ab und zu leisten kann. Für die gut 10 Minuten Fahrt wurden knapp mehr als 12 Franken fällig, wovon die Hälfte bereits die Grundtaxe enthält.


Tempel mit Holzveranda
Der Tempel selber ist eine sehr bekannte Touristenattraktion, den bereits auf der Strasse hinauf zum Eingang des Tempelgrundstücks verstopften vielen Menschen und Taxis den weg. Auffällig viele nicht Japaner als Besucher zeigen, dass wohl jeder Reiseführer einen Besuch vorschlagen. Da zudem noch Sonntag war, wimmelte es auch von Einheimischen. Auf beiden Seiten der Strasse hinauf säumten zudem viele Souvenir- und Essensstände den Weg, welche aber alle viel Kitsch zu überrissenen Preisen anboten.

Eingang zum Tempel
Das Gebiet rund um den Tempel ist danach an einem Waldrand und mit vielen kleinen Schreinen und sonstigen religiösen Gebäuden und Anlagen versehen. Auch viele Statuen und Götzenbildnisse sowie  kleine Gärten und Tümpel verzierten die Anlage. Es ist auch ein wichtiger Ort für Pilger, welche hier bei einer Quelle um Reinigung bitten.  Der Eingang wir durch ein grosses Tor sowie zwei Wächterfiguren gebildet, die zusammen mit der Pagode ein schönes Bild ergeben. Der Tempel selber ist ein grosses Gebäude, welches an einem Steilhang steht. Berühmt ist der Tempel vor allem dadurch, dass auf der Seite des Hangs eine grosse Holzveranda steht, welche einen wunderbaren Blick auf Kyoto und die Umgebung bietet. Es heisst, nur die Tollkünste wagen den Sprung von dieser Plattform, so liessen wir dies lieber sein und schauten uns weiter im Park um. Auffällig viele Japanerinnen begegneten uns in einem klassischen, herrlich verzierten Kimono und auffälligen Frisuren mit Blumen im Haar. Ganz allgemein muss man sagen, dass die Frauen in Japan sehr modebewusst sind und dem Auge zu gefallen wissen. Anders als bei uns in Europa, wird nicht viel Wert auf den Ausschnitt gelegt, meist sind die Shirts und Pullover hochgeschlossen. Dagegen wird viel Wert auf die Beine gelegt. Meist sieht man die Frauen in Rock und Kniestrümpfe, ob nun bei der überraschend Eleganten Schuluniform oder auch im Alltag. Zudem sind hohe Schuhe wohl fast Pflicht (ausser bei den Schülerinnen) auch wenn es manchmal danach aussieht, als ob das Laufen damit nicht immer angenehm ist. Aber selbst in unwegsamem Gelände wird darauf nicht verzichtet. Die ausgefallenen Kleidungen wie Goth-Lolitas und ähnliches haben wir leider noch nicht gross gesehen, dies wird sich aber hoffentlich in Tokyo ändern. Bei den Männern ist meistens der schlichte Salesman-Look zu sehen, dass heisst dunkler Anzug mit dunkler Krawatte und weisses Hemd. Ja nicht auffallen heisst die Devise.


Tracht die gefällt und modisch ist

Nachdem wir den Park rund um den Tempel verlassen hatten, gingen wir zu Fuss wieder Richtung Hotel bis zur Ecke, wo die Gion-Strasse auf den Yasaka-Schrein trifft. Dieser Schrein befindet sich im Maruyama-Park, ein vor allem in der Kirschblütenzeit beliebter Treffpunkt für Picknicks. Diese Zeit hat leider noch nicht 100% begonnen, so dass nur wenige Bäume bereits Blüten zeigen. Trotzdem waren an diesem Sonntag bereits sehr viele Leute im Park und genossen das tolle Wetter. Auf allen Flächen waren blaue Planen ausgebreitet um den Picknicker ein trockenes Plätzchen zu bieten, was rege genutzt wurde. Zudem gab es diverse Essenstände, welche alle möglichen und unmöglichen Speisen anboten, bei denen man teilweise erraten musste, was es überhaupt ist. Der Fisch am Stock gebraten war schon fast das Normalste was wir finden konnten. Nach einem Mittagshalt im Park gingen wir weiter Richtung Gion und dabei Richtung Einkaufsstrasse. Zwischen den diversen Geschäften viel mir vor allem eines auf, welche tausende von Plastik-Spielfiguren anbot. In den engen Gängen, in denen man unmöglich kreuzen konnte, fand ich Action-Figuren zu StarWars, OnePiece, Dragonball, Gost in the Shell, PowerRanger und vielen anderen Serien die ich noch nie gesehen habe. Die Preise waren ordentlich, wen auch um einiges Tiefer als in der Schweiz. Da ich aber nun schon gut eingedeckt war mit solchen Figuren, liess ich mich nicht zum Kauf hinreisen. Aber ein Paradies war es trotzdem! Ich bin gespannt, was mich in Akiabara, dem Nerd-Viertel in Tokyo erwartet.
Nachdem wir das Einkaufe hinter uns gebracht hatten, wollten wir mit der U-Bahn zurück zum Hotel, was sich jedoch als kleine Odyssee erwies, da die nächste Haltestelle kein direkte Verbindung hatte, wie wir aus den Reiseführer erfuhren. In der Station selber ist man als Tourist grösstenteils aufgeschmissen. Auf dem Weg zur nächsten Station  kauften wir noch unser Abendessen ein, da wir auf der Suche nach einem Restaurant eher erfolglos blieben. Beim Hotel angekommen, machte ich mich bereit, noch einen Kurzausflug zum Kinkakuji-Tempel, besser bekannt als „Goldener Pavion“, zu unternehmen. Als ich jedoch dem Taxifahrer meinen Wunsch mitteilte, unterrichtete er mir, dass das Gelände und der Pavion um 17 Uhr schliesst und man von aussen nichts sieht. Da dies bereits in 30 Minuten wäre, würde es auf keinen Fall reichen, vorher noch dort zu sein. So blies ich das Vorhaben ab und ging zurück ins Hotelzimmer, wo wir den restlichen Sonntag-Abend mit lesen und entspann verbrachten.

Weitere Fotos von heute: