6. November 2011

Popcorn #5 - The Book of Eli

Eine postapokalyptische Welt, alles Land ist tot und eine Wüste, die Überlebenden kämpfen ums die notwendigsten Dinge, Tauschhandel hat Geld ersetzt und Waffengewalt ist das einzige Gesetzt. Heutzutage, in einer Konsumgesellschaft welche im Überfluss lebt, ist dieses Szenario sehr beliebt bei den Game-Herstellern die Hits wie Fallout 3 oder Rage programmieren. Aber auch Hollywood lässt sich ab und an von dieser düsteren Zukunftsvision inspirieren. Wie auch die Macher des Films "The Book of Eli".
Die Geschichte beginnt irgendwo in einem Wald mit einer Leiche und einer Katze. Die Katze wird kurz darauf von einem Pfeil durchbohrt, welcher von einer unheimlichen Gestallt in Gasmaske abgeschossen wurde. Es ist das Jahr 2044 und somit 30 Jahre nach dem "Grossen Krieg" und dem verehrenden "Blitz", welcher wohl die Ozonschicht zerstört hat, weshalb ein Grossteil der Menschheit ausgestorben ist. Viel mehr ist nicht über die Welt zu erfahren in dem sich der einsame Wanderer Eli (Denzel Washington) bewegt. In einem Haus, in welchem er dem erhängten Besitzer die Schuhe abnimmt, brät er die Katze, hört Musik auf seinem iPod welcher er über eine grosse Batterie mit Strom versorgt und liest in seinem Buch. Dieses Buch, namensgebend für den Film ist nicht irgendein Buch, sondern die Bibel. Wahrscheinlich ist dies sogar die letzte Bibel auf der Welt, da alle anderen nach dem Krieg verbrannt wurden. 
Am nächsten Tag stösst Eli auf eine Räuberbande, die nicht auf seine Warnungen hören wollen und kurzerhand von ihm und seiner Machete massakriert werden. An dieser Stelle zeigt der Film, weshalb er eine "ab 16"-Freigabe erhalten hat. Bald darauf beobachtet er eine zweite Diebesbande mit Motorrädern, welche ein Paar überfallen und folgt ihnen daraufhin in eine kleine Siedlung. Im Landen der Siedlung will er seine Batterie wieder aufladen (und bezahlt den Händler mit KFC-Frischetüchern) und in der Bar seinen Wasservorrat wieder auffrischen. Doch in der Bar trifft er auf die Motorrad-Band und legt sich mit ihnen an. Natürlich überlebt von ihnen keiner und der Siedlungschef Carnegie (Gary Oldman) bemerkt den Aufstand. Zuvor hat er von der Bande die Beute erhalten, welche mehrheitlich aus Büchern (z.B. Sakrileg) und Zeitschriften bestand. Zu diesem Zeitpunkt erfährt man, dass Carnegie verzweifelt auf der Suche nach einer Bibel ist, da diese Buch für ein eine ultimative Waffe darstellt, mit welcher er die Menschen in seiner Umgebung kontrollieren will. Nur noch wenige Menschen können lesen und mit den richtigen Worten glaubt er, könne er noch mehr Macht erhalten. 
Carnegie, der nichts von der Bibel im Gepäck des Wanderers ahnt, macht ihm ein Angebot, dass er in der Stadt bleiben und für ihn arbeiten soll, und gibt ihm eine Nacht Bedenkzeit. In der Nacht besucht ihn die Stieftochter des machthungrigen Herrschers, die rebellische Solara (Mila Kunis), und sieht dabei die Bibel. Als am nächsten Morgen Carnegie durch eine Unachtsamkeit von Solara von dem Buch erfährt, wird es ernst für Eli. Er macht sich schnellstens weiter auf seinen Weg Richtung Westen, welcher er seit Jahren folgt. 

Eli auf Wanderschaft
Auf seiner Flucht wird er nun von Carnegie und seiner Leibgarde persönlich verfolgt, hat aber nun auch die junge Solaria als neue Begleiterin. Die Fahrzeuge der Verfolger zeigen ganz klar die Inspiration durch den Film "Mad Max". Die anfängliche Ablehnung durch Eli ist schnell vergessen, all sich die beiden in einem Haus von Kannibalen wiederfinden und es gleichzeitig zum Showdown mit Carnegie kommt. Eli wird schlussendlich schwer verletzt und verliert auch sein Buch, setzt seine Reise jedoch mit dem Mädchen fort. 
Als sie am Ende die Überreste von San Francisco erreichen, entdecken Sie auf der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz eine Art Arche für die vergangene Zivilisation. Und hier löst sich das letzte grosse Geheimnis um Eli und sein Buch...

Die interessante Geschichte um den einsamen Wanderer wird im Film sehr bildgewaltig erzählt und dargestellt. Ein Graufilter, welcher viele der Farben zurückbindet, wurde sehr gut eingesetzt. Über viele Passagen wird sehr wenig gesprochen und nur mit den Bildern eine gute und vor allem einsame Stimmung erzeugt. Genre-typisch sind die Kostüme und Kulissen alles andere als auf Hochglanz poliert, sondern sind staubig und kaputt. Man sieht dadurch gut, wie die Menschen dieser Welt um ihr überleben kämpfen müssen und aus allen Überbleibsel der Vergangenheit versuchten zu Recht zu kommen. Dies ist im Film sehr glaubhaft umgesetzt und unterstützt die Atmosphäre sehr gut. Obwohl sich die Geschichte um die Bibel dreht und sehr interessant umgesetzt ist, gefällt mir persönlich dieser Aspekt nicht sehr gut, was aber mit meiner Ablehnung zur Bibel zutun hat. 
Ein Highlight des Films ist unbestritten Gary Oldman als Bösewicht. Das der "Sirius Black"-Darsteller das böse sein drauf hat, bewies er bereits in Filmen wie "The fifth element". Zum einen schafft er es, den Zuschauer für seine Ideen (resp. diejenigen des Charakters) zu gewinnen und danach mit einer verrückten Tat zu verstören. 
Aus Denzel Washington spielt den Wanderer Eli sehr überzeugend und teilweise mitreisend. Brutalität, Einsamkeit aber auch Witz und Einfühlungsvermögen von Eli sind glaubhaft. An die Leistung eines "Hurrican" oder "Trainging Day" reicht es jedoch nicht heran.
Einzig die süsse Mila Kunis (Black Swan) mag nicht zu 100% zu überzeugen. Dies liegt jedoch nicht unbedingt an ihrer Leistung sonder am Charakter der Solara. Sie ist leider im Drehbuch sehr eindimensional gehalten und kann sich so nicht wirklich entwickeln und wirkt stellenweise störend und aufgesetzt. Man kauft Solara irgendwie nicht ab, das sie seit ihrer Geburt in dieser Welt versucht zu überleben. 
Wer sich in der Postapokalypse wohl fühlt, wird sich auch mit diesem Film sehr gut und kurzweilig unterhalten fühlen. Mit ca. 110 Minuten ist der Film sogar sehr kurz und hätte somit mehr Handlung und Schauplätze verdient gehabt. Ansonsten ist der Film gut inszeniert und die brutalen Kämpfe mit abgeschnittenen Gliedmassen und Köpfen passen perfekt in die Atmosphäre des Überlebens. Für Endzeit- und Action-Freunde eine Empfehlung. 
Auf einer Skala von 1 bis 10 erhält der Film von mir 6 Punkte.

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