18. Dezember 2010

Hola Madrid - Tag 3

Gleich vorneweg: Zum heutigen Tag gibt es nicht sehr viel zu Berichten. Da die letzten beiden Tage ziemlich lange und anstrengend waren und die Nächte kurz und sehr laut (keine Ahnung weshalb um 4 Uhr Morgens immer die Müllcontainer geleert werden müssen vor meinem Fenster) sind, nutzte ich den Vormittag zum ausschlafen. Zudem erwartete ich die Ankunft meiner Kollegin. Da jedoch in der Schweiz dem vernehmen nach das Wetter ziemlich schlecht ist, war bereits früh klar, dass mit einer grossen Verspätung des Fluges zu rechnen ist.  Ich frühstückte auf dem Zimmer und nach einer ordentlichen Dusche saute ich mir via Web die Auslosung für das 16tel-Finale der Europa League an. Nachdem zwei meiner Wunschgegner (Ajax und Liverpool) bereit nicht mehr möglich waren, wurde der FC Basel gezogen. Und der Gegner lautete Spartak Moskau. Die Freue war gross, dass der FCB ein solch schwerer und unattraktiver Gegner zugelost wurde. Doch die Freude hielt nicht lange. Als nächstes wurden direkt wir aus der Schüssel gezogen. Und was danach kam war mehr als niederschmettern: Zenit St. Petersburg. Sportlich nicht unattraktiv jedoch kaum lösbar. Und was Fan-/Reisetechnisch auf uns zukommt ist nicht zu unterschätzen. Teurer Flug, teures Visum, alles in allem im besten Fall ca. 600 Franken. Doch darüber mache ich mir besser erst nächste Woche Gedanken.


Nach diesem Schock eilte ich nun auf die Strassen von Madrid um mich einwenig abzulenken. Mein Ziel heute Nachmittag: Plaza de España und von dort aus weiter Richtung Palacio Real. Nachdem ich mich in der Metrostation, welche mit der Station Noviciado verbunden ist, verlaufen hatte, war ich um einige Häuserblocks weiter weg als geplant. Nach 5 Minuten erreichte ich jedoch die Plaza de España auf welchem sich zur Zeit ein Kunsthandwerk-Weihnachtsmarkt befindet, ähnlich unserem auf der Münsterplattform. Jedoch kam bei mir keine Weihnachtsstimmung auf, da es hierfür zu warm ist und zuwenig Schnee hat. Trotzdem gab es ein paar sehr schöne Stände zu sehen. Davon eingerahmt fand ich das eigentliche Fotosujet, die Statue von Don Quijote und Sanco Pansa.




Weiter ging es danach direkt zu den Vorgärten des Königlichen Palastes. Ok, nicht ganz direkt, zuerst musste noch eine Hauptstrasse überquert werden. Und dies ging am einfachsten bei einem Unterirdischen Kreisel. Wenn der Wankdorfkreisel in ein paar Jahren genau gleich chaotisch sein wird, dann gute Nacht...


In den relativ tristen Gärten um den Palast herum, konnte man einwenig die Sonne und die Ruhe geniessen. Wenn nur nicht diese sehr aufdringliche und nicht ganz saubere Mädchenbande gewesen wäre. Sie würden Unterschriften sammeln für bedürftige und behinderte Menschen, war ihr Aufhänger. Dabei hielt Sie mir einen Unterschriftsbogen entgegen, welchen Sie irgendwie komisch in der Hand hielt. Auf meine Frage, ob sie Geld sammeln wurde nicht richtig resp. ausweichend beantwortet. Ich nahm das Blatt selber in die Hände und sah nun, was sie vorher mit der Hand verdeckt hielt: Die Spalte mit den Spendebeträgen und sagte, dass ich nicht spenden wolle. Dies brachte das Mädchen, höchstens 17 Jahre alt, einwenig aus dem Konzept und als ich davon lief, wurde ich von ihr übel beschimpft. Einwenig später sah ich einen Gloschar (welche es im übrigen sehr, sehr viele in der Stadt gibt), welcher nun die ganze Bande der Mädchen (ca. 7 Stück) beschimpfte und sie, soweit ich es richtig interpretiert habe, als Betrügerinnen titulierte. Diese wiederum gaben ihre Kraftausdrücke, diesmal in spanisch, zum besten was mir nun noch definitiv zeigte, dass diese Girls wohl nicht die grossen Wohltäterinnen für die Bedürftigen sind.

Weiter ging es zu Fuss zum Königlichen Palast welcher jedoch nur von Aussen betrachtet wurde. Schliesslich will ich mir für die nächsten Tage noch 1-2 Ausflugsziele aufsparen. Was man jedoch zu sehen bekamm war auch schon so sehr eindrücklich. Ein komplett überdimensioniertes Familienhaus für die Königliche Familie. Wer nur soll all diese Räume und Fenster nur putzen?


Ein kurzer Blick auf die Karte verriet mir, dass ich nun in der Nähe der Restaurants war, welche in meinem Reiseführer empfohlen werden. Also dachte ich mir, dass dies doch auch noch gleich in ausgekundschaftet werden könnte. Durch die malerischen Seitenstrassen welche doch eher ausserhalb der Tourismusmassen liegen, fand ich meinen Weg bis in die Umgebung der Oper, welche in etwas in der Hälfte zwischen Sol und Palacio Real liegt. Vom gesehen nicht sehr überzeugt ging es danach wieder zurück zum Zentrum, wo ich in der berühmten Warenhauskette "El Corte Ingles" auf Shoppingtour machte. Diese Kette ist eine Mischung aus Loeb, Globus, Manor, Migros und ExLibris.

Später, zurück im Hotelzimmer, erhilt ich von meiner Kollegin eine SMS, dass Sie nun auch in Madrid geladet ist und nun auf dem Weg Richtung Stadt ist. Also machte ich mich auf, um ihr per Metro entgegenzukommen. Praktisch Zeitgleich trafen wir uns bei der Station Nuevos Ministerios. Nach dem Einchecken im Hotel, welches praktisch auf der anderen Seite von Puerta del Sol liegt, und um einiges luxuriöser ist als meines, ging es für einen kleinen Bummel durch die Einkaufsstrassen. Auf der suche nach einem Restaurant für das Nachtessen fanden wir um 21 Uhr ein italienisches Lokal namens "Ginos", wo wir den rest des Abends verbrachten.

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