3. April 2012

the black blog in Japan Teil 9 - Tag 6: Anreise Tokyo und Park Hyatt


Riesige leere Hotelhallen, kein Geräusch verrät, ob hier irgendwo Menschen sind. Wenn man nach jeder Ecke erwartet Zwillinge zu sehen, die einem auffordern mit einem zu Spielen oder wenn ein kleiner Junge auf einem Dreirad daher geradelt käme, wäre das Shinning-Gefühl perfekt. So in etwa erging es uns an diesem Montagmorgen, als wir auf der Suche nach dem Frühstücksraum im zweiten Stock waren. Zu der Zimmerverlängerung, welche wir beantragt haben, haben wir auch einen Frühstückpass erhalten, um am letzten Morgen doch noch mal das Buffet zu sehen. Doch bis wir den riesigen Raum voller Leute gefunden hatten, vergingen schon mal 5 Minuten und Hilfe war auch nicht in Sicht. 


Später, nach dem Check-Out sassen wir noch in der Lobby und surften kurz im Internet, bevor wir um 10.45 den Shuttle-Bus Richtung Bahnhof nehmen wollten. Dummerweise hatten wir nicht bedacht, was wir wohl nicht die einzigen sein werden und so war der 25er-Bus bereits voll und wir nicht die einzigen die draussen bleiben mussten. Da der nächste Bus erst 30 Minuten später fuhr, ging es halt mit dem Taxi zum Bahnhof. Dort wollte ich unbedingt noch den Bahnhof selber kurz besichtigen, da dieser als einer der modernsten der Welt gilt, was ich hiermit bestätigen kann. Eindrücklich ist vor allem die Treppe in den Oberen Stockwerken. Wie zu lesen ist, werden regelmässig Konzerte dort gespielt, so dass die Zuschauer auf der Treppe einen guten Blick auf die Bühne haben. Diese Steht am Fuss der Treppe fest installiert. Neben der Treppe verläuft auch eine Rolltreppe, mit der man ca. 2 bis 3 Minuten hat, bis man ganz oben ist. 
Grosse Treppe im Bahnhof Kyoto
Nachdem dies nun auch erledigt war, reservierten wir uns die Plätze für den Shinkansen Richtung Tokyo. Da die Fahrt knapp 3 Stunden dauerte, deckten wir uns beim Bäcker mit Essen ein. Im Zug selber bemerkend wir, dass unsere Reservierten Plätze nicht in einem GreenCar (1. Klasse) sonder in einem normalen Wagen war. So wechselten wir nach der Abfahrt in den 4 Wägen weiter hinten liegendes GreenCar und fuhren bis Tokyo. Am Hauptbahnhof ging es weiter mit einer Regional-Linie bis zum Bahnhof Shinjuku, welcher im Westen der Stadt im Verwaltungsbezirk liegt. Hier steht neben dem Verwaltungsgebäude auch der Shinjuku-Tower, das zweithöchste Gebäude des Bezirks, welches in den obersten Stockwerken unser nächstes Hotel beheimatet: Das Park Hyatt Tokyo.


Edel bis ins Detail
Nach einem kleinen Marsch zum Gebäude, dass man sofort sieht wenn der Bahnhof verlassen wird, standen wir in der riesigen Eingangshalle und suchten erst einmal den Lift zum Hotel, denn der Empfangsbereich befindet sich im untersten Stockwerk  des Hotels, was immerhin im 41. Stock ist. Nach einigem hin und her fanden wird den richtigen Eingang und ab diesem Zeitpunkt wurden wir geleitet. Überall wurden wir vom Personal auf sehr freundliche und diskrete weise begrüsst und weitergeleitet. Im 41. Stock angekommen, wurden wir durch den Frühstücksbereit, das eine Restaurant und die Bibliothek geleitet und zudem wurde gleich alles erklärt. An der Rezeption wurden wir ca. 10 Minuten betreut und unsere Wünsche aufgenommen. Zusätzlich zur Übernachtung erkauften wir uns noch ein Frühstück und den Zugang zum Pool inkl. Spa-Bereich für umgerechnet ca. 50 Franken pro Person. Danach ging es, natürlich begleitet weiter in den 48. Stock, wo wir unser riesiges Zimmer vorfanden. Hier wurde deutlich, dass dies wirklich der gewünschte und erhoffte Luxus ist, den es gab zwei riesige Betten, einen gigantischen LCD-TV, einen kleineren TV im Bad welches über eine Badewanne und eine separate Dusche sowie ein abgetrenntes WC verfügt, diverse Möbelchen, einen Schreibtisch, eine Mini-Bar mit allem was dort drin an Luxus stehen kann (Champagner, Whiskey, Wodka) und dazu eine Box mit Eis. Im TV lief eine Waldsimulation mit beruhigenden Geräuschen doch das wirklich eindrücklichste war trotzdem die grandiose Aussicht. Wir hatten riesiges Glück, dass unsere Fenster in eine Richtung ohne Hochhäuser zeigten, so dass wir den ungetrübten Blick über die Stadt geniessen konnten. Sogar den Tokyo-Tower konnten wir von unserem Zimmer aus sehen.
Shinjuku-Tower von aussen
Nachdem wir uns erst einmal eingerichtet und sattgesehen hatten, ging es Mit Badehose und Bademantel in den 45. Stock, wo wir unsere Zimmerschlüssel abgeben konnten und dann wieder mit dem Lift 2 Stockwerke nach oben zum Indoor-Pool geleitet wurden. Dieser befindet sich im obersten Stockwerk des 2. Turms (Der Shinjuku-Tower besteht aus drei zusammenhängenden aber unterschiedlich hohen Türmen) und bei den Liegestühlen hat man eine riesige Fensterfront mit einem Atemberaubenden Panorama. Wie Bill Murray im Film „Lost in Translation“ hatten wir den Pool praktisch für uns allein, resp. nach einiger Zeit war ich der einzige Gast beim Pool und das ganze 20-Meter-Becken für mich alleine. Wenn man den Film kennt, dann ist das Gefühl im Pool irgendwie grossartig und man fühlt sich wie der König der Welt. Und dann tritt man ans Fester und blickt über diese 35-Milionen-Metropole und kommt sich wirklich klein vor.  Links und rechts des Pools gib es auch noch diverse Fitness-Geräte, die jedoch alle auch auf den Ausblick auf jeweils ihren Seiten ausgerichtet sind. Am Pool selber wurde uns noch eine Flasche Wasser und eine Badekappe gereicht. Nachdem es nun ein gedunkelt hatte, begab ich mich wieder aufs Zimmer wo wir uns für das Nachtessen im New York Grill bereit machten. 


Dieses Restaurant liegt im höchsten Turm ganz oben im 52. Stockwerk und ist absolute Highclass. Wir erhielten einen Tisch inmitten des Raumes, der eine schummrige-edle Atmosphäre ausstrahlte. Selten kam mich mir so underdresst vor wie in diesem Restaurant, denn um uns sassen nur Leute im Anzug und Kleid, während ich mit einer Jeans und T-Shirt doch eher schlicht angezogen war. Die Speisekarte war angenehm kompakt und bot neben Vorspeisen, Grill, Geflügel und Beilagen sonst wenig an. Die Preise jedoch waren schon gewöhnungsbedürftig. Das teuerste was ich gefunden habe war eine Portion Kobe-Rind (ohne Beilagen) für 16‘000 Yen. Wir bestellten und zur Vorspeise einen Cesar Salat resp. eine Spargelsuppe mit Kokosnuss, zum Hauptgang gab es Ente für mich und Hühnchen für meine Kollegin, jeweils mit Kartoffelstock (und Knoblauch-Chips) als Side-Order und zum Abschluss einen Kaffe. Das Essen war definitiv jeden Yen wert, denn es schmeckte ausgezeichnet und war mehr als angemessen. Danach ging es noch in die ebenfalls aus dem Film bekannte Bar gleich nebenan, wo wir uns einen „Brooklyn Bridge“-Drink zum Abschluss des Abends gönnten. Zurück im Zimmer genossen wir nochmals die Aussicht, diesmal bei Nacht und gingen danach schlafen. 
Aussicht aus unserem Zimmer bei Nacht
Am Morgen ging der Wecker dann um 9.30 Uhr und ca. eine halbe Stunde später sassen wir im 41. Stock des zweiten Gebäudes im Frühstücksrestaurant und genossen das Buffet. Dieses war sehr Westlich ausgelegt, schmeckte aber fantastisch. Wir hatten zudem Glück, wieder einen Fensterplatz erhalten zu haben. Diesmal waren aber nicht wir diejenigen, die unpassend gekleidet waren, denn am Nebentisch sassen 3 Personen (wahrscheinlich steinreich geboren) in Flip-Flops, hochgekrempelten T-Shirt und kurzen Hosen. Wenn sie versuchten Casual auszusehen, haben sie das definitiv vergeigt, denn das war eher Ballermann. 


Um 12 Uhr ging es dann leider schon zum Check-Out, welcher wieder sehr stielvoll abgewickelt wurde, während uns die Koffern abgenommen wurden. Wir waren aber schneller die 40 Stockwerke runter als unser Gepäck, so dass die Angestellten unten am Eingang wohl ein schlechtes Gewissen hatten und uns anstatt ein Taxi zu rufen, gleich den Hoteleigenen Chauffeur mit der BMW-Limousine zur Verfügung stellten, so dass wir als regelrechte VIP zum Bahnhof Shinjuku transportiert wurden. 


Da es sehr unhöflich gewesen wäre, die diversen Ort zu fotographieren (was einige nicht abhielt, wir aber nicht so sind), habe ich nur noch ein paar Fotos aus dem Zimmer nebst denen aus dem Bahnhof Kyoto: 

















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