30. März 2012

the black blog in Japan Teil 6 - Tag 3: Reise nach Kyōto


Heute Morgen erwachten wir zum letzten Mal in unserem schönen Hotel in Hiroshima auf. Der Jetlag scheint nun endgültig besiegt, da wir beide lange und gut geschlafen hatten. Das Gratisfrühstück liessen wir uns nochmals schmecken und langten genüsslich bei allem was wir die letzten beiden Morgen kennengelernt haben nochmals zu. Danach wurden die letzten Kleider und andere Dinge in die Koffer verstaut und nach dem Check-Out ging es mit dem Taxi wieder Richtung Bahnhof. Dort reservierten wir wieder unsere Plätze mit dem Ziel Kyōto. Die Reise ging wiederum über Shin-Osaka, wo wir nach gut 1.5 Stunden ankamen und 10 Minuten später Anschluss in das eine Viertelstunde entfernte Kyōto.

Shinkansen bei den Einfahrt in den Bahnhof Hiroshima
Während der Zugfahrt gingen wir wieder einmal die Pläne für die nächsten Tage durch und bemerkten einen kleinen aber entscheidenden Fehler bei unserer Planung und Hotelreservationen. Vorgesehen war, dass wir am Sonntag Richtung Hakone fahren und dort für eine Nacht in einem Ryokan mit Onsen übernachten. Wie sich jedoch rausstellte, ist dieses japanische Hotel überhaupt nicht in der Nähe von Hakone sonder sehr viel weiter südlich. Da die Zeit in Hakone sonst schon sehr knapp bemessen war, suchten wir nach alternativen und einigten uns nun auf folgenden Ausweichplan: Das Ryokan wird storniert, wir suchen uns eine weitere Nacht in Kyōto (vorzugsweisse im gleichen Hotel) und gehen nach einem weiteren Tag Kyōto, den wir sehr gut gebrauchen können, direkt nach Tokyo.

In meinem Reiseführer fanden wir unser heutiges Hotel, aufgeführt unter der Kategorie Luxus. Wie wir auf einer Karte sehen konnten, sollte es direkt beim Bahnhof stehen, weshalb wir die Taxis links liegen liessen und durch den hinteren Ausgang zum Bahnhof raus marschierten. Doch wir sahen das Hotel nirgends, weshalb wir vermuteten, auf der falschen Seite des Bahnhofs zu stehen, so dass wir einmal rund um das Gebäude liefen, welches nicht gerade klein ist. Auf der anderen Seite standen wir mitten in einer belebten Gegend mit Blick auf den futuristischen Bahnhof. Aber vom Hotel war keine Spur. Da wir aber die Post von Kyōto entdeckten und nochmals auf der Karte im Reiseführer nachschauten, bemerkten wir, dass wir am Anfang doch auf der richtigen Seite das Bahnhofes waren. Also das ganze Retour. Nach einigem Suchen fanden wir endlich ein Hotel, das vom Namen her teilweise mit unserem Ausdruck stimmte. Da bereits das Hotel in Hiroshima anders hiess als im Internet, waren wir sicher, dass richtige Hotel gefunden zu haben, auch wenn es nicht der erhoffte Luxusbunker war. An der Rezeption fanden Sie jedoch keine Reservation auf unseren Namen, bis sich rausstellte, dass wir in ihrem Schwesterhotel weiter im Stadtinnern ein Zimmer gebucht hatten. Glücklicherweise verkehrt zwischen diesen beiden Hotels (mit ein paar Zwischenstationen) jede halbe Stunde ein Kleinbus, sodass wir nach 20 Minuten in ebendiesen sassen und durch Kyōto gefahren wurden.

Nach gut 35 Minuten erreichten wir auf einem kleinen Hügel nahe dem Wald unser Hotel, dass „Westin Miyako Kyoto“, und die Luxusempfelung hielt was sie versprach: In der riesigen Lobby stand ein riesiger Zimmerbrunnen vor einem Klavier und duzenden bequemen Sesseln, der Marmorboden wurde in den Golden eingefassten Lifttüren reflektiert und das Personal kümmerte sich komplett um unser Gepäck. Weshalb aber bei einem solchen Hotel zu diesem Preis weder ein Frühstück noch gratis Internet angeboten wird, entzieht sich immer noch meiner Logik. Immerhin ist das Zimmer schön, auch wenn der Fensterblick leider nur in den schön mit Wasserfall gestalteten Innenhof zeigt. 
Da es bereits schon später Nachmittag war, als wir unser Zimmer bezogen, beschlossen wir nur die nächstgelegene Sehenswürdigkeit, dem Heian-jingū, ein Shinto-Schrein zu ehren der Kaiserlichen Familie, zu gehen. Am Eingang des Gebietes, in welchem dieser Schrein steht, thront ein riesiges Torii über der Strasse (das zweitgrösste in Japan), so dass die Autos darunter durchfahren können. Dahinter sind neben dem Schrein auch der Zoo, zwei Kunstmuseen und weitere Einrichtungen zu finden.
Torii vor dem Schrein
Der Schrein selber ist nicht sehr gross und wiederum ist deutlich zu sehen, dass dieser relativ neu ist immer wieder erneuert wird. Wir hatten das Glück, dass mehrere Junge Frauen, welche traditionell gekleidet waren, auch den Schrein besuchten, so dass dies schöne Bilder gab. Die Frauen waren auch für andere, vor allem einheimische Touristen ein beliebtes Sujet, so dass diese kaum vorwärts kamen und immer wieder für ein Foto herhalten mussten. 


Innenhof des Schreins
Auf dem Heimweg kauften wir in einem Supermarkt noch unser Abendessen und unser Frühstück ein. Da ich zwei traditionelle Fleischgerichte gekauft habe, welche nur noch erwärmt werden mussten, fragte mich der Verkäufer, ob er diese gleich in der Mikrowelle erhitzen soll. Natürlich hatte ich nichts dagegen, da ich diese Dienstleistung bereits kannte und deswegen so eingekauft habe. Wieder etwas, was in der Schweiz in diesem Masse unbekannt aber wünschenswert wäre.

Schreinbesuch mit traditionellen Gewändern
Nun ist es bei uns bald 8 Uhr und wir vertiefen uns nun in Filme schauen (auf dem Galaxy Tab) und in unsere Bücher. Der morgige Tag wird sehr interessant, da wir unteranderem zurück nach Osaka fahren möchten und ich dort ein Fussballspiel der J.Leauge besuchen möchte. Ich bin sehr gespannt auf morgen und hoffe auf einen tollen Tag und einen schönen Bericht am Abend. 


Weitere Fotos von heute: 













Keine Kommentare: